Das Requiem op. 48 von Gabriel Fauré ist eine Komposition für Sopran- und Bariton-Solisten, vier- bis sechsstimmigen Chor und Orchester.
Fauré vollendete die Komposition seines Requiems – seines einzigen größeren Werkes mit einem religiösen Text als Basis – 1887 im Alter von 42 Jahren. Er schrieb das Werk zwischen dem Tod seines Vaters (1885) und dem seiner Mutter (1887). Es wurde erstmals am 16. Januar 1888 in der Pariser La Madeleine zur Jahresgedächtnisfeier des Architekten Joseph-Michel Le Soufaché aufgeführt. Der Chor umfasste dabei nur etwa 30 Sänger (20–25 Knaben und 8–10 Männer), die Instrumentalbesetzung bestand nur aus geteilten Bratschen, Celli, Kontrabass, Solovioline, Harfe, Pauken und Orgel.
Im Laufe der folgenden Jahre erstellte Fauré eine größer besetzte zweite Fassung, bei der u. a. Bläser berücksichtigt sind. Deren Premiere fand 1900 anlässlich der Pariser Weltausstellung vor rund 5000 Zuhörern statt.[1] Das Requiem wurde auch bei Faurés Beerdigung (1924) gegeben.
Die Satzfolge lautet:
Introitus et Kyrie
Offertorium (Domine Jesu Christe)
Sanctus
Pie Jesu
Agnus Dei
Responsorium (Libera me)
In paradisum
Faurés Requiem weicht in mehrerlei Hinsicht von der traditionellen Totenmesse ab. Im Gegensatz zum traditionellen Ablauf der Messe, und insbesondere zu den Kompositionen von Hector Berlioz und Giuseppe Verdi, verzichtet Fauré auf eine dramatisierende Darstellung des Dies irae und beschränkt sich auf die Vertonung von dessen letztem Vers, dem Pie Jesu. Dagegen fügte er das In paradisum aus den Exequien hinzu, das traditionell bei der Überführung des Leichnams von der Kirche zum Friedhof erklingt. Insgesamt war es Fauré ein Anliegen, ein friedvolles Bild des Todes zu zeichnen. In vielen Passagen gleiten Moll-Klänge von Chor und Orchester in stimmungsvolle Dur-Akkorde und lassen tröstend das Himmelreich erahnen.
Sopran-Solistin Viviane Steffens + Sophia Schulze
Bariton-Solist Gerrit Illenberger ( München)
Der Bariton Gerrit Illenberger debütierte zuletzt in Mozarts „Zauberflöte“ bei der Hochschulproduktion „Musiktheater im Reaktor“ in München und gastierte bei Festivals wie den Heidenheimer Opernfestspielen. So verkörperte er unter anderem in der schwäbischen Pop-up-Opera „Nau bens hald I“ die Hauptrolle des Georg Elser. Regelmäßige Konzerttätigkeiten und Studioproduktionen verbinden ihn bis heute mit seinem in Heidenheim wohlbekannten Vokalensemble „MA’cappella“, mit dem er auch bei internationalen Wettbewerben Erfolge feierte.
Konzertreisen mit dem Neuen Kammerchor Heidenheim sowie dem Bayerischen Landesjugendchor führten ihn ins europäische Ausland sowie nach Armenien und Argentinien. Als Mitglied der Bayerischen Chorakademie war er als Dozent für Gehörbildung tätig und nahm an renommierten Musikwettbewerben teil. So gewann er 2019 gemeinsam mit seiner Duopartnerin Johanna Ganzenmüller bei „Jugend musiziert“ einen 1. Bundespreis.
Sein Studium der Luft- und Raumfahrt schloss der gebürtige Heidenheimer 2020 mit einem Master an der Technischen Universität München ab. Seitdem studiert er Gesang bei KS Prof. Andreas Schmidt an der Hochschule für Musik und Theater München sowie im Rahmen der Bayerischen Singakademie bei Hartmut Elbert. Meisterkurse wie etwa bei Ian Bostridge ergänzen seine künstlerische Ausbildung. Gerrit Illenberger wurde mehrmals mit dem Deutschlandstipendium geehrt und ist Stipendiat bei „Yehudi Menuhin Live Music Now“.
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